Motivation

Neu gebaute oder sanierte Stadtstraßen berücksichtigen heute mehr als früher auch den Fuß- und Fahrradverkehr und haben Verkehrssicherheit, Barrierefreiheit und die Belange des öffentlichen Nahverkehrs im Blick. Aber müssen unsere Straßen wirklich überall so einförmig, seelenlos und langweilig aussehen? Stadtplaner fordern schon seit langem Stadträume mit mehr Aufenthaltsqualität und eine Abkehr vom Primat des Autoverkehrs in unseren Innenstädten. Tatsächlich haben städtebauliche Wettbewerbe und „Kunst am Bau“ an prominenten Orten oft Vorzeigbares geschaffen, aber in der Breite sind die städtischen Tiefbauamtsplanungen davon bisher nicht wesentlich inspiriert worden.

Dabei gäbe es mit ein wenig Phantasie sicherlich viele kleine und für sich genommen unspektakuläre Dinge, die unser Stadtbild auch ohne den Aufwand eines städtebaulichen Wettbewerbs freundlicher und menschlicher machen könnten. Mit Materialien unterschiedlicher Textur und Farbe, veränderte Linienführungen und andere Anordnung von Straßenmöbeln oder Verkehrsflächen ließe sich schon viel erreichen. Auch Straßenbäume müssen nicht immer in gleichem Abstand, in gleicher Art und ohne Bezug zur Umgebung gepflanzt werden.

Dazu müsste es aber jemanden geben, der schon in der Vorphase der Bauplanung mit dem unverstellten Auge eines KreativenIdeen einbringt und Anregungen gibt. Und das ist der zentrale Idee des Projekts:

Frühzeitige Beteiligung von Designern, Künstlern, Kulturwissenschaftler und Anwohner bei der städtischen Straßenbauplanung auf möglichst niederschwelliger Ebene.

In einem Pilotprojekt im Berliner Bezirk Pankow sollen anhand eines konkreten Straßensanierungsprojekts Ideen entwickelt und zusammen mit den Planern und dem Tiefbauamt in die Planung einbezogen werden. Interessant dabei ist nicht nur das fachliche Ergebnis sondern auch der kommunikative Prozess der Interaktion zwischen den Beteiligten, die aus völlig unterschiedlichen Bereichen kommen und entsprechend unterschiedliche Erfahrungen, Sichtweisen und Kommunikationsformen einbringen.

Das Projekt mit den studentischen Teilprojekten