Das Projekt

Siehe auch:  Studentische Teilprojekte

An einem konkreten Berliner Straßenbauvorhaben (Pappelallee, Prenzlauer Berg) haben in einem Pilotprojekt Studenten der Kunsthochschule Weißensee und der Humboldt-Universität mit Planern des Tiefbau- und Stadtplanungsamts Pankow, interessierten Anwohnern sowie anderen Akteuren zusammengearbeitet.

Sie probierten in einem kreativen und kommunikativen Prozess aus, welche künstlerischen, gestalterischen und partizipativen Spielräume es für die Stadtraumplanung gibt. Der Prozess beinhaltete eine Annäherung unterschiedlicher Arbeitsweisen von Künstlern, Designern und Planern, die im regen Austausch mit den politischen und sozialen Interessen lokaler Partner stehen.

Als Ort und konkretes Bauvorhaben steht die Pappelallee im Bezirk Pankow zur Verfügung, die ab 2013 auf ihrer gesamten Länge von der Danziger Straße über die Stahlheimer Straße bis zur Wisbyer Straße saniert wird. Gestaltungsspielraum besteht hier im Seitenraum der Straße.

Der Prozess wird von einem Steuerungsteam organisiert und moderiert und von einem Redaktionsteam wissenschaftlich und publizistisch begleitet. Das Ergebnis und die Erfahrungen im Prozess werden mit einer gedruckten Dokumentation und einer Veranstaltung einer größeren Öffentlichkeit vorgestellt. Damit soll ein Beitrag zur Verbesserung der Planungsqualität kommunaler Straßenbaumaßnahmen in Deutschland geleistet werden.

Orte und Partner im Prozess

Die interdisziplinär aufgestellte Arbeitsgruppe trifft sich zur Planung und Entwicklung des Projektes an den verschiedenen Arbeitsumgebungen ihrer Mitglieder um für alle Beteiligten nachhaltige Eindrücke unterschiedlicher Arbeitsbedingungen und -Methoden zu schaffen. (Stadtplaner / Kunsthochschule Berlin Weißensee / Humboldt Universität Berlin (Lehrstuhl Wissens- und Kulturgeschichte) / Tiefbauamt)

Es finden unterschiedliche Ortsbegehungen unter Leitung der Planer, Künstler und Wissenschaftler mit jeweils eigenen Schwerpunkten statt. Einbezogen werden Veranstaltungen mit lokalen und nicht lokalen Partnern, wie Anwohnern, Stadtplanern, Kulturschaffenden oder anderen Wissensträgern, um die Lebensverhältnisse und Bedingungen am Standort, aber auch neue Ideen einzubeziehen.

Aus den Exkursen und Eindrücken sollen eine Reihe von Entwürfen für konkrete Bauvorhaben im Team der Verantwortlichen von Planern und Künstlern entstehen . Die Entwürfe werden in der zweiten Phase der Entwicklung mit eingeladenen lokalen Partnern besprochen und verfeinert.

Arbeitsphase

Der Planungsprozess beginnt Mitte Oktober 2012 und endet im Februar 2013, die Planungsphase vom Amt und das Wintersemester 12/13 fallen zeitlich zusammen. Die Studierenden der Fachrichtungen Design und Kulturwissenschaft definieren einzelne Teilprojekte, an denen sie einzeln oder in kleinen Gruppen vertieft arbeiten möchten.

Auswertungsphase

Erstellen einer Publikation und vorbereiten einer Präsentation und eines Symposiums: Februar bis April 2013

Ziele

Der Stadtraum soll mittels sinnvoller gestalterischer Interventionen wieder stärker als Lebensraum erfahrbar werden. Die von Stadtplanern lange geforderte Abkehr vom Primat des Autoverkehrs sowie weitere strukturelle Bedingungen, wie die Orientierung und die Begegnungs- und Aufenthaltsqualität, sollen im Fokus der Auseinandersetzung stehen.

Den durch Gentrifizierung erodierten öffentlichen Raum gilt es durch neue Strategien öffentlicher Nutzungen zurückzuerobern. Die neue Gestaltung soll zu Beteiligungen inspirieren.

Die unterschiedlichen Bedürfnisse der verschiedenen Generationen sollen in einem Dialog herausgearbeitet werden und in die Konzepte einfließen. Für die Planung ist besonders die Einbeziehung neuer Lebenskonzepte der Jungen Erwachsenen gefragt, da vorwiegend für Ihre Zukunft gebaut werden soll.

Die Entwicklung neuer AGs durch Vernetzung von Wissen und Methoden unterschiedlicher Akteure zur Integration künstlerischer Sehweisen und Gestaltungswerkzeuge in den öffentlichen Planungsalltag.

Ein erweitertes Forum zur Gestaltung des Stadtraumes, als ganzheitlicher Ansatz, der individuelle Perspektiven einbezieht und das Instrumentarium der Verkehrsarchitektur um neue Elemente erweitert.

Wissenschaftliche Begleitung und Öffentlichkeit

Koordiniert wird die Ablaufstruktur von einem Steuerungsteam, das den Arbeitsprozess mitentwickelt, organisiert und die laufende Dokumentation betreut.

Das Pilotprojekt wird wissenschaftlich und publizistisch von einem studentischen Radaktionsteam begleitet. Die Beiträge werden anschließend in einer Publikation veröffentlicht.

Mit einer Ausstellung und einem Symposium werden die Ergebnisse einer größeren Öffentlichkeit vorgestellt. Dabei sollen auch die während des Prozesses erarbeiteten Zielstellungen dargestellt und mit bestehenden anderen Bauprozessen verglichen werden. Eine öffentliche Diskussion steht am Ende der Abschlussveranstaltung.

Studentische Teilprojekte

Aufenthaltsort Gehweg / Tango
Akustik / Lärm
Baulücken / Urban Honeycomb
City.Space
Fahrrad-Service-System
Geschichte der Pappelallee / Hobrechtplan
Instantbeet
Mind the Gap
Moving Goods / City Stockers
Mensch und Natur
Randbereiche / Lenz
Raumgewinn
Ruhendes Objekt
Schwarmtheorie
Urban Gardening
Urban Waiting Experience

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